Indische Kunst

Indische Kunst

Indische Kunst. Die ersten Spuren der I. K. reichen bis in die Mitte des 10. Jahrh. v. Chr.; sie zeigt wie die übrigen Gruppen der altorient. Kunst den Charakter quantitativer Erhabenheit und phantastischen, oft ins Groteske übergehenden Formenreichtums. Sie leistet das Bedeutendste in der Architektur. Die wichtigsten Baureste sind die Grottentempel und Freibauten auf Elephantine bei Bombay, auf Salsette, zu Karli etc., bes. aber zu Ellora; die den buddhistischen Bauten eigentümlichen Dagobe (s.d.) finden sich bes. zu Sanchi und auf Ceylon. Die moderne Baukunst der brahmanischen Hindu wird durch die Pagoden (zu Tiravalur, Chillambrum, Madura mit dem riesigen Saal oder Tschultri) repräsentiert. Die Skulptur lehnt sich nur an die Architektur an; die Bildwerke zeigen, entsprechend der phantastischen Religion der Inder, eine Häufung von Gliedern, Köpfen etc., eine Mischung von Tier- und Menschengestalt (zu Mahamalaipur, Orissa, Ellora, Salsette etc.). Die Malerei steht auf der niedrigsten Stufe; die Wandbilder in den buddhistischen Grottentempeln sind fast nur Darstellungen grotesker Phantastereien. Das Kunsthandwerk (Email, Tauschierung, Lackarbeit, Stickerein etc.) steht seit alters in hoher Blüte.


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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